Beobachtungsorte in der Region Schaffhausen

Kennenlernen der lokalen Avifauna


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01 und 02 | Kulturland "Widen" und "Widenweiher" bei Neunkirch

Buntbrache mit Karden als Charakter dieser Landschaft (Foto: S. Trösch)
Buntbrache mit Karden als Charakter dieser Landschaft (Foto: S. Trösch)

Mindestens seit Ende der 1980er-Jahre ist dieses Gebiet durch die Versuche einer Wiederansiedelung von Rebhühnern bekannt geworden. Dank grosszügig aufgewerteten ökologischen Ausgleichsflächen hat sich hier in den letzten Jahrzehnten ein ungemein interessantes Gebiet entwickelt mit Brutvögeln wie Schwarzkehlchen, Dorngrasmücke, Neuntöter und Grauammer. Hier hat die Feldlerche noch eine ihrer grössten Dichten in der ganzen Schweiz. 2007 brütete hier nach 26 Jahren erstmals wieder eine Wiesenweihe.

Ausgangspunkte: Freibad Neunkirch (Parkplatz), Siblingen, Löhningen oder Neunkirch mit ÖV erreichbar.

Hinweis: Bitte Wege nicht verlassen. Hunde sind an der Leine zu führen.


03 - Rebgebiet zwischen Oberhallau und Trasadingen

Rebgebiet bei Oberhallau (Foto: S. Trösch)
Rebgebiet bei Oberhallau (Foto: S. Trösch)

Rund 560 Hektaren Rebbaugebiet bietenzwischen Oberhallau und Trasadingen einen vielfältigen Lebensraum für zahlreiche Vogelarten. Wer sich im Frühjahr frühmorgens Zeit nimmt dieses Gebiet zu erkunden, kann mit Gesängen und Präsenz von rund 60 Vogelarten belohnt werden. Zu den absoluten Besonderheiten bzw. Raritäten zählen die schweizweit bedrohte Heidelerche, Wendehals, Schwarzkehlchen, Dorngrasmücke, Neuntöter oder mit Goldammer und Bluthänfling. Der Grünspecht ist ebenso "zahlreich" wie die Elster und die Rabenkrähe. Zu den häufigsten Brutvögeln zählen der Hausrotschwanz und der Feldsperling. Sie profitieren von günstigen Brutmöglichkeiten und guter Nahrungsgrundlage.

 

Empfohlene Ausgangspunkte: Zum Beispiel die Bergkirche "St. Moritz" bei Hallau oder alle Ortschaften entlang der Rebberge.


04 - Langfeld / Toktri bei Neunkirch

Im Gebiet Langfeld/Toktri (Foto S. Trösch)
Im Gebiet Langfeld/Toktri (Foto S. Trösch)

Auf den ersten Blick wenig "spektakulär" bietet die Kulturlandschaft am westlichen Ortsrand von Neunkirch ganz schöne Einblicke in mehrere Lebensräume. Entlang des "Seltenbach-Grabens" kann ab Ende Mai der selten gewordene Sumpfrohrsänger in den Mädesüss-Krautständen gehört werden. Büsche und Hecken werden von Gartengrasmücken und Neuntötern bewohnt und auch das Schwarzkehlchen hat hier einige Reviere. Die Grauammer zählt hier leider zu den sehr seltenen Brutvögeln, nachdem die Art hier und auch weiter östlich in den "Widen" einen Verbreitungsschwerpunkt hatte. Am Rand der Bahnlinie Schaffhausen-Erzingen liegt die kleine Grube "Toktri". Obschon dort abgebaut wird, hat sich ein spannender Lebensraum für verschiedene Tierarten entwickelt. Unter den Vögeln sind einige Brutpaare der Uferschwalben zu erwähnen, die hier in wechselnder Anzahl in einer kleinen Kolonie brüten. Ferner zählen auch Hänfling, Goldammer und Neuntöter zu den Brutvögeln hier.

Ausgangspunkt: Bahnhof Neunkirch, dann zu Fuss oder per Rad ins Gebiet.


05 - Hochflächen auf dem Randen

Auf dem Randen (Foto: S. Trösch)
Auf dem Randen (Foto: S. Trösch)

Dank intensiven Bemühungen von Landwirtschaft, Behörden und Naturschutz hat sich auf den Hochflächen des Schaffhauser "Hausbergs" ein spezieller Lebensraum (Parklandschaft mit Trockenwiesen) entwickelt. Hier kommen viele seltene Pflanzen und Tierarten vor.

In der Ornithologie besonders hervorzuheben ist eine seit Jahren recht stabile Brutpopulation der Heidelerche und des Baumpiepers. Beide Arten sind in der Schweiz aus dem Kulturland praktisch verschwunden.

Eine Wanderung über den Randen, z.B. von Merishausen aus, zählt zu den schönsten Landschaftserlebnissen in der Region. Wer auf dem Weg bleibt, dem fallen die Gesänge der beiden Vogelarten von selbst zu.

 

Empfohlener Ausgangspunkt: Merishausen, dann Richtung Osterberg-Hagen-Schaffhausen.


06 - Hagenturm

Ähnlich wie hier vom Beringer Randenturm bietet der Hagenturm eine Fernsicht (Foto: S. Trösch)
Ähnlich wie hier vom Beringer Randenturm bietet der Hagenturm eine Fernsicht (Foto: S. Trösch)

Der Hagenturm liegt am höchst gelegenen Punkt im Kanton Schaffhausen auf rund 900m. Er ist von mehreren Seiten erreichbar. Auf seiner Plattform kann der Vogelzug im Frühling (März-Mai) und im Herbst (August-Oktober) beobachtet werden, wie z.B. Greifvögel, Ringeltauben, Weiss- und Schwarzstorch, aber auch ein intensiver Kleinvogelzug ist hier nicht selten zu sehen. Viele Vögel überfliegen den Randen oder nutzen die Thermik an den Anhöhen. Seit einigen Jahren brütet auf der einen Plattform der Kolkrabe.

 

Ausgangspunkt: Wanderung von Hemmental oder Merishausen aus. Oder mit PW bis zum Parkplatz "Heidenbomm" und dann zu Fuss.


07 - Krete "Wolfbüel" oberhalb Bargen

Krete "Wolfbüel" mit Blick zum Hohenstoffeln (Foto: S. Trösch)
Krete "Wolfbüel" mit Blick zum Hohenstoffeln (Foto: S. Trösch)

Die auf rund 790 m gelegene Krete befindet sich genau auf der Landesgrenze. Der weit reichende Blick in die Tiefe des Hegaus und auf den Randen ermöglicht das Beobachten des Vogelzugs im Frühjahr und Herbst. Zudem sind auf den Flächen des Kulturlands spannende Entdeckungen von rastenden Vögeln zu machen. Zu den "Highlights" zählen hier z. B. Schwarzstorch, Fischadler, Wespenbussard, alle Weihenarten (2x Steppenweihe), Mornellregenpfeifer, Brach- und Rotkehlpieper, viele Schafstelzen, Steinschmätzer und anderes mehr.

 

Ausgangspunkt: Die Krete kann gut zu Fuss von Bargen oder vom Zollhaus an der Grenze  erreicht werden.


08 - Rheinfall bei Neuhausen

Rhein oberhalb der Rheinfallbrücke (Foto: S. Trösch)
Rhein oberhalb der Rheinfallbrücke (Foto: S. Trösch)

Der Rheinfall ist nicht nur für Touristen spektakulär sondern bietet auch an der Natur interessierten Menschen einen besonderen Lebensraum. Vor allem das Winterhalbjahr zaubert spezielle Stimmungen am Rhein und es braucht nicht viel Glück, z.B. einige der zahlreichen Wasseramseln zu sehen, die hier mehrere Brutplätze haben. Auch die Gebirgsstelze kommt hier vor, während Mittelmeer- und Lachmöwen nach Nahrung suchen. Dies gilt auch fü einige Gänsesäger, die man gelegentlich oberhalb der Eisenbahnbrücke sehen kann. Zu den sehr seltenen Gästen zählen hier z.B. Dreizehenmöwe, Mantelmöwe und Fischadler.

 

Empfohlene Ausgangspunkte: Bahnhof Neuhausen, dann Fussweg dem Wasser entlang zum Rheinfall. Oder umgekehrt von Haltestelle SBB "Rheinfall", dann Richtung Neuhausen laufen.


09 - Bibermühle bei Hemishofen

Hochrhein bei der Bibermühle (Foto: S. Trösch)
Hochrhein bei der Bibermühle (Foto: S. Trösch)

Der Gutshof "Bibermühle" wurde im Jahr 1528 erbaut und ist heute in Privatbesitz. Herrschaftlich am Hochrhein und seitlich der Bibermündung gelegen ist der Name auch Ausdruck einer schönen Landschaft mit Schutzcharakter. Während den Zugzeiten wie auch im Winter können verschiedene Limikolen (v.a. Waldwasserläufer und Bekassinen) gesehen werden, an den Schilfrändern am Rhein auch Blaukehlchen. Nicht selten jagt der Baumfalke im Gebiet und im Hinterland jagen im Winter Kornweihe und Raubwürger.

 

Ausgangspunkte: Ortschaft Hemishofen, dann Fussweg dem Rhein entlang. Oder mit dem Fahrrade von Ramsen aus wie auch von Hemishofen.