Turdus-Wein

Der Turdus unterstützt die Förderung bedrohter Vogelarten im Klettgau.


2007 hat die stark gefährdete Wiesenweihe in einem Löhninger Weizenfeld erstmals nach 21 Jahren wieder erfolgreich in der Schweiz gebrütet und drei Junge aufgezogen. Dieser Erfolg krönte die grossen ökologischen Aufwertungen im Klettgau im Rahmen des Projekts zur Wiederansiedlung des Rebhuhns. Das erfreuliche Ereignis brachte den Turdus auf die Idee, zu seinem 50-jährigen Jubiläum in Zusammenarbeit mit der Weinbaugenossenschaft Löhningen einen Löhninger Weihen-Wein zu kreieren.

 

Seither gibt es jedes Jahr einen Turdus-Wein. Er ist jeweils einer Vogelart gewidmet, die von den Aufwertungsmassnahmen im Klettgau profitiert. Pro verkaufter Flasche fliessen drei bis vier Franken in Naturschutzmassnahmen im Klettgau. Zum Beispiel hat der Turdus Trockenmauern in den Rebbergen errichtet, Hecken und Obstbäume gepflanzt oder Nisthilfen für Wiedehopf und Wendehals platziert.

 

Bestellungen werden jeweils ab Mitte September bis Ende November entgegen genommen, die Auslieferung erfolgt rechtzeitig vor Weihnachten!

 

Die Turdus-Weine seit 2007

2007: Wiesenweihe

Die Wiesenweihe ist einer der grazilsten und sensibelsten Greifvögel. Ihr Brutbestand ist europaweit stark bedroht. Im Sommer 2007 hat die Wiesenweihe in einem Löhninger Weizenfeld nach 21 Jahren wieder erfolgreich in der Schweiz gebrütet und drei Junge hochgezogen. Dies ist Ausdruck der ökologisch stark aufgewerteten Landschaft im Klettgau, entstanden dank der Mitwirkung der Landwirte und Fachstellen des Naturschutzes.

2008: Schwarzkehlchen

Das Schwarzkehlchen bewohnt gerne offene Landschaften mit eingestreuten Büschen, Buntbrachen und Hecken. Besonders in den Mittelmeerländern ist das Schwarzkehlchen eine recht häufige Vogelart. Anders bei uns, denn Brachflächen und Hecken sind in den Tieflagen der Schweiz selten. Die wärmeliebende Art profitiert vom trockenen Klima und von der ökologisch stark aufgewerteten Kulturlandschaft im Schaffhauser Klettgau. Heute brüten rund zehn Paare dieser Vogelart im Kanton Schaffhausen.

2009: Gartenrotschwanz

Der heute selten gewordene Gartenrotschwanz, einer unserer prächtigsten Kleinvögel, war einst in der Schweiz weit verbreitet. Er brütet in Parkanlagen, Gärten, Obstkulturen und lockeren Gehölzen von den Niederungen bis zur Baumgrenze. Als Insektenfresser findet er seine Nahrung sowohl in der Luft als auch am Boden. Sein Gesang beginnt mit einem kräftigen, gequetschten Triller und klingt mit zaghaften zwitschernden Tönen aus.


2010: Neuntöter

Der Neuntöter ist unsere kleinste Würgerart. Als Zugvogel überwintert er in Afrika, südlich des Äquators und trifft anfangs Mai bei uns ein. Als Lebensraum benötigt er naturnahe Heckenlandschaften. Er ernährt sich von Grossinsekten, sowie kleinen Säugern und Reptilien. Seiner auffälligen Verhaltensweise, Beutetiere für schlechtere Zeiten als Vorrat auf Dornen aufzuspiessen, verdankt er auch seinen Namen. Die Intensivierung der Landwirtschaft hat dem einst weit verbreiteten Vogel stark zugesetzt.

Dank gezielter Förder-Massnahmen, welche durch den Turdus unterstützt wurden, hat sich im Klettgau wieder ein erfreulicher Bestand dieses Vogels etablieren können.

2011: Wiedehopf

Alle kennen ihn aus dem bekannten Kinderlied "die Vogelhochzeit", aber längst nicht alle haben ihn auch schon mit eigenen Augen gesehen. Der Wiedehopf ist ein Bewohner von klimatisch begünstigten Gegenden. Als Höhlenbrüter besiedelt er Rebberge und Obstgärten. Seine Nahrung besteht aus Grossinsekten. Maulwurfsgrillen stehen an oberster Stelle in seinem Menüplan. Im Kanton Schaffhausen war dieser auffällige Vogel seit 1987 nur noch als Durchzügler bekannt. 2011 hat diese attraktive Art im Klettgau erstmals wieder erfolgreich eine Brut grossgezogen.

2012: Goldammer

Einst weit verbreitet in der ganzen Schweiz ertönte das Lied der farbenprächtigen Goldammermännchen aus jedem Busch: "wie, wie, wie, wie hab ich dich lieb". Als Bewohner von Buntbrachen, Hecken, Obstgärten und strukturreichen Waldrändern, brütet dieser Kleinvogel am Boden oder in niedrigen Sträuchern. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft und Ausräumung unserer Landschaft hat auch diese Art in den letzten Jahrzehnten buchstäblich Federn lassen müssen.


2013: Hänfling

Ein wenig bekannter Vogel bekommt für einmal einen Ehrenplatz. Der Hänfling gehört zur Familie der Finken und ist ein Bewohner der Kulturlandschaft und Rebberge. Auch während der Brutzeit sucht er gemein­sam in Gruppen nach Nahrung auf den Feldern und in Buntbrachen. Er bevorzugt Sämereien aber auch Blattläuse sind auf seinem Speisezettel. Der Hänfling bewohnt den Klettgau in einer ansehnlichen Dichte. Er ist auf eine struktur­reiche Landschaft angewiesen und gilt in der Schweiz als potentiell Gefährdet. Der Hänfling ist eine Art, die direkt von Aufwertungen im Kulturland und in den Rebbergen profitiert.

2014: Dorngrasmücke

Die Dorngrasmücke gehört zu den Zugvögeln und überwintert südlich der Sahara. Sie zählt zu den spärlichen Brutvögeln in unserem Land. In ihrem Lebensraum - dornige Hecken und Gestrüpp an Bahnlinien, sowie Brachen und "ungepflegte" Flächen in Randzonen der Rebberge - hält sie sich meist gut versteckt und verrät sich nur durch ihren etwas rauen, aber wohlklingenden Gesang, der auch im Singflug vorgetragen wird. Als Insektenfresser profitieren Dorngrasmücken von Heckenneupflanzungen und insektenreichen Buntbrachen.

2015: Wendehals

Im Gegensatz zu allen anderen heimischen Spechtarten ist der Wendehals ein Zugvogel. Auch zimmert er keine eigene Bruthöhle, sondern zieht seinen Nachwuchs in Baumhöhlen und Nistkästen gross. Ameisen, welche er auf dem Boden zusammensucht, gehören zu seiner Leibspeise. Dank seinem excellenten Tarngefieder ist er schwer zu entdecken und verrät sich meist erst durch seinen charakteristischen Gesang oder beim Auffliegen. Als wärmeliebende Art findet der Wendehals seinen Lebensraum bei uns in Rebbergen, Obstgärten und Siedlungen.


2016: Heidelerche
Etwas melancholisch lülülülü singt die Heidelerche, ein bei uns seltener, stark gefährdeter Brutvogel. Als Kurzstreckenzieher überwintert sie in Westfrankreich und auf der iberischen Halbinsel. Sie brütet - wie alle Lerchen - am Boden. Die Heidelerche ernährt sich hauptsächlich von Insekten und Spinnen. Als Lebensraum bevorzugt sie trockene Hanglagen mit wasserdurchlässigen Böden, warme halboffene Hügelgebiete, Wiesen in
Heckenlandschaften und schonend bewirtschaftete Rebberge.

2017: Turmfalke

Mit den Flügeln schlagend hält der Turmfalke sich in der Luft am Ort. So sucht er ‚rüttelnd’ den Boden nach Beute ab. Seine Hauptnahrung sind Wühlmäuse, die er bevorzugt in offenen Landschaften jagt. Das Männchen hat einen blaugrauen Kopf und einen rotbraunen Rücken, das Weibchen hat einen grob gefleckten rotbraunen Rücken. Ursprünglich Felsbrüter, brüten sie heute gerne in Nistkästen an freistehenden Gebäuden und Masten. Der Klettgau ist ein wichtiger Standort dieses eleganten Greifvogels.

2018: Feldspatz (Feldsperling)
Der Feldspatz ist ein naher Verwandter des Hausspatzes. Der markanteste Unterschied ist die kastanienbraune Kopfplatte. Der Feldspatz besiedelt die Kulturlandschaft und brütet in Feldgehölzen, Obstgärten und Rebbergen.

Als sozialer Vogel ist er fast immer in Trupps oder Schwärmen unterwegs. Wie sein Vetter ernährt er sich hauptsächlich von Sämereien und Körnern. Jungvögel werden mit Insekten gefüttert.


2018: Hausspatz (Haussperling)

Hausspatz - Dreckspatz - Frech wie ein Spatz - Die Spatzen pfeifen es von den Dächern.

Der Hausspatz, ein Allerweltvogel, der fast auf der ganzen Welt heimisch ist. Er lebt nur dort, wo auch Menschen sind. In den letzten Jahrzehnten sind aber die Bestände, besonders in den Grossstädten, stark rückläufig. Der Hausspatz - auch bei uns bald eine bedrohte Vogelart?

2019: Grünspecht

‚Kja-kja-kja-kja‘ lacht der Grünspecht. Er ist knapp taubengross, sein Rücken leuchtet gelbgrün und der Scheitel rot. Als Standvogel sieht man ihn auch im Winter.

Mit seinem kräftigen Schnabel hackt er - auch Erdspecht genannt - am Boden in den Rebbergen und Obstgärten. Er such nach seiner Leibspeise, Wiesenameisen. Mit seiner langen klebrigen Zunge holt er sie geschickt aus dem Boden.

2020: Neuntöter

Er brütet gerne in dichten, dornenreichen Hecken in der Nähe von Magerwiesen oder extensiv genutzten Weiden. Von seiner Sitzwarte jagt er Insekten, Spinnen oder auch junge Mäuse. Was nicht sofort verzehrt wird, spiesst er als Nahrungsvorrat auf Dornen auf.
Der Neuntöter ist also auf strukturreiches Kulturland angewiesen und profitiert von Massnahmen zur ökologischen Aufwertung im besonderen Masse.


Etikette Grauammerwein
2021: Grauammer
Die Grauammer, wird sie bei uns aussterben?
In Spanien ist sie ein sehr häufiger Vogel, in der Schweiz sind die Bestände dramatisch zurückgegangen. Es leben bei uns noch insgesamt etwa 80 Brutpaare, einige wenige davon im Klettgau.
Was braucht die Grauammer?
Sie gedeiht in ökologisch grossflächig aufgewerteten Landwirtschaftsgebieten, struktur- und insektenreichen Lebensräumen, vor allem grossen Buntbrachen.
2022: Feldlerche

«Die Lerche war’s, die Tagverkünderin.»
Sie singt melodisch und ausdauernd
hoch über offenen Feldern, stürzt dann
runter wie ein Stein und landet doch
sanft in ihrem Brutrevier. Sie ist leider
selten geworden. Glücklicherweise kann
man sie im Klettgau noch gut
beobachten.
Was braucht die Feldlerche?
Als Bodenbrüterin braucht sie ein
kleinflächiges Mosaik mit vielfältigen
Kulturen, Buntbrachen und Säume mit
Ackerbegleitflora.

2023: Zaunammer

Sie ist ein seltener, kontrastreich gezeichneter und aparter Vogel. Wärmeliebend gehört sie in Europa zu den Gewinnern der Klimaerwärmung. Gerade im Klettgau singen eine wachsende Anzahl Zaunammern in den Rebbergen und den dortigen dichten Büschen und Hecken.
Was braucht die Zaunammer? Einen vielfältigen Lebensraum: einen lückigen Boden für die Nahrungssuche, Sitzwarte als Singplätze, Büsche zum
Brüten.

Die Etiketten wurden gestaltet mit Fotos von M. Roost und U. Vetterli.