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Schaffhauser Birdrace 29.05.2022

Die Chläggiwatchers trafen kurz nach 17.00 Uhr als letztes der sechs Teams auf der Bistroterrasse des Aranea+ ein, und damit fand das Schaffhauser Birdrace 2022 ein Ende. Zwölf Stunden zuvor sind die 24 Ornithologinnen und Ornithologen in Teams aufgebrochen und haben auf verschiedenen, selbst gewählten Routen versucht, so viele Vogelarten wie möglich im Kanton Schaffhausen nachzuweisen. Das Team Oriolus und die Bananakiddies übernachteten gar auf dem Hagen, um bei Sonnenaufgang die seltenen Vogelarten auf dem Randen finden zu können. Ob Sehen oder Hören spielt dabei keine Rolle, und gezählt wird selbständig nach dem Ehrlichkeitsprinzip.

 

Als Fortbewegungsmittel hat sich das Velo oder E-Bike kombiniert mit dem Zug bewährt. So können die ornithologisch weniger interessanten Strecken schnell überwunden und gleich zum nächsten Vogelleckerbissen gewechselt werden. Die beliebten Gebiete waren der Randen, der Klettgau, der Obere Kantonsteil und die Strecke Thayngen – Schaffhausen. Die Chläggiwatchers wählten als erstes Team überhaupt einen Weg über den Südranden, bevor sie anschliessend nach Stein am Rhein wechselten und ihrem Namen etwas untreu wurden. Auch die Langstreckenzieher haben den oberen Kantonsteil besucht, sie jedoch gleich am Morgen früh. Einen Kiebitz beobachteten sie bei Ramsen, was wohl die aussergewöhnlichste Beobachtung des ganzen Tages darstellte. Der Kiebitz wurde bisher noch nie an einem Birdrace entdeckt. Das Team Obelix konnte gar mit Graugans und Rohrammer gleich zwei neue Arten fürs Birdrace notieren. Auch das Team Schwamö+Pa erhöhte mit der Beobachtung einer Krickente die Anzahl Arten, die je am Birdrace gesehen wurden.

 

Die Gesangsaktivität war an diesem Tag eher bescheiden, denn es blies schon frühmorgens eine kalte Bise, was das Verhalten der Vögel beeinflusste. Trotzdem konnten alle sechs Teams zusammen beinahe alle Brutvogelarten im Kanton entdecken. Insgesamt waren es 112 Arten und lediglich bei den Eulen klaffte eine grössere Lücke. Jedes Team hatte aber auch häufige Arten zu beklagen, welche an diesem Tag einfach nicht bei ihnen auftauchten. Mit dem Grünspecht verpasste beispielsweise auch das Siegerteam eine «einfache» Vogelart.

 

Beim abschliessenden Treffen bei einem kühlen Getränk und einer Wurst vom Grill stieg dann die Spannung, als jedes Team einen kurzen Erlebnisbericht vortrug und dann die totale Anzahl Arten verkündete. Das Team Obelix beantragte eine Verlängerung, denn drei Minuten nach Ablauf der Zeit, entdeckten sie noch Mittelspecht und Kernbeisser. Alle Anwesenden waren sich schnell einig, dass diese beiden noch gezählt werden dürfen, denn bei diesem Anlass steht das Erlebnis viel mehr im Vordergrund als die Endzahl der Vogelarten. Trotzdem reichte es mit dem Total von 79 Arten nicht ganz aufs Podest. Auf dem Podest war es ultra knapp. Zum Schluss setzten sich die Bananakiddies mit 86 Arten durch. Sie distanzierten die Langstreckenzieher um gerade mal eine Art und die Chläggiwatchers wurden mit dem gleichen Abstand und 84 Arten dritte. Zuvor gaben noch zwei Vogelarten zu reden, welche die Bananakiddies zusätzlich auf der Liste hatten. Jedoch befanden sie sich bei der Beobachtung von Uhu und Haubenmeise auf Deutschem Gebiet, was beim Schaffhauser Birdrace dann eben nicht gezählt werden darf. Trotzdem reichte es für den Sieg und die Kiddies mit Begleitung durften stolz den Goldenen Feldstecher in die Höhe stemmen. Was für ein Tag.

 

Team Oriolus bei Sonnenaufgang auf dem Hagen
Team Oriolus bei Sonnenaufgang auf dem Hagen
Team Bananakiddies bei Löhningen
Team Bananakiddies bei Löhningen
Team Bananakiddies mit dem goldenen Felstecher
Team Bananakiddies mit dem goldenen Felstecher
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Artenliste Bird Race SH 2022 alle Teams.
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